NLP gilt als umstritten, in einigen Kreisen hält man es sogar für gefährlich. Aber ist dieser schlechte Ruf auch verdient? Dieser Frage wollen wir nachgehen.
Die Ursprünge von NLP
Das vor knapp 50 Jahren in Kalifornien entwickelte NLP (Neurolinguistisches Programmieren) basierte auf der Idee, dass wir die Welt auf unterschiedliche Arten wahrnehmen. NLP-Praktizierende gehen davon aus, dass Vorgänge im Gehirn auf Basis systematischer Handlungsanweisungen änderbar sind. Bei NLP setzt man hierzu auf verschiedene Kommunikationstechniken und Motivationsmethoden. Sie sollen dabei helfen, komplexe Konstellationen zu lösen und das Mindset auf eine neue Ebene des Erfolgs zu heben.
So weit, so gut. Aber woher kommt die Kontroverse?
Warum hat NLP teilweise einen schlechten Ruf?
Das Problem der negativen öffentlichen Wahrnehmung von NLP lässt sich auf zwei Hauptprobleme zurückführen. Das erste Problem basiert auf zweifelhaften Aussagen einiger früher Befürworter. So wurde unter anderem behauptet, NLP könne Krankheiten wie Autismus und Legasthenie heilen, wofür es keine wissenschaftlichen Beweise gibt.
Viele Skeptiker befürchten zudem, dass beim Neurolinguistischen Programmieren manipulative Taktiken zur Anwendung kommen, die andere dazu bringen, Dinge gegen ihren Willen, ohne ihr Wissen und ohne ihr Einverständnis zu tun. In den Medien wird NLP diesbezüglich oft mit Autoverkäufern, Versicherungsvertretern und Politikern in Verbindung gebracht, die in der Bevölkerung nicht gerade großes Vertrauen genießen. All dies hat dem Ruf von NLP in der Öffentlichkeit geschadet.
Wie kann NLP missbraucht werden?
Der Vorwurf der Manipulation sollte genauer betrachtet werden. Ja, einige Menschen nutzen tatsächlich die Prinzipien des NLP, um Ungeschulte absichtlich auf schädliche Weise zu beeinflussen. Manipulatoren schaffen bewusst Mehrdeutigkeit in ihrer Sprache oder verwenden hypnotische Sprachmuster, um von anderen zu bekommen, was sie wollen.
Außerdem ermutigen manche NLP-Praktiker andere Personen dazu, bestimmte Emotionen oder unbewusste Verhaltensweisen zu unterdrücken, ohne sich jedoch mit den zugrunde liegenden Ursachen dieser Probleme zu befassen. Dies mag zwar in bestimmten Situationen zutreffen, entspricht aber nicht der wahren Natur oder dem Zweck des NLP, das ein wertvolles Instrument sein kann, um etwas über sich selbst und die Welt zu lernen.
Ist NLP also gefährlich?
Nicht mehr als jedes andere Werkzeug, das zum Guten oder zum Schlechten eingesetzt werden kann. Ich vergleiche es gerne mit einem Messer. Einem Aggressor mag es als Waffe dienen, in der Hand eines Künstlers können mithilfe eines Messers aber wunderbare Schnitzereien und Kunstwerke entstehen.
NLP ist nicht per se manipulativ, aber seine Methoden und Techniken sind anfällig für den Missbrauch durch trügerische Personen. Gegen diesen Missbrauch können Sie sich schützen, etwa indem Sie selbst die Techniken des NLP erlernen.
Haben Sie keine Angst!
Auf den ersten Blick mag NLP wie eine umstrittene und sogar verdächtige Disziplin erscheinen. Schließlich werden sprachliche und andere psychologische Techniken eingesetzt, um die Gedanken und das Verhalten von Menschen zu beeinflussen, was für manche ziemlich beängstigend klingen kann.
NLP wurde allerdings nicht mit der Absicht entwickelt, andere zu kontrollieren oder zu täuschen. Vielmehr ist es ein Mittel der Kommunikation, das dazu beitragen kann, Missverständnisse zu vermeiden und Ziele effizienter zu erreichen. Verantwortungsvoll eingesetzt, ist NLP ein enorm hilfreiches Instrument für die persönliche Entwicklung.